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Energieeinsparung

Eine Halbierung des Energieverbrauchs ist machbar ! 

Das Klimaschutzkonzept hat das ehrgeizige Ziel, den Gesamtenergiebedarf im Landkreis bis zum Jahr 2050 um insgesamt 40% zu senken, im Gebäudebereich sogar um 50%.
 
Dass dies bereits mit den heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten machbar ist und langfristig betrachtet ein Vielfaches der Energiekosten einspart, kann an vielen positiven Beispielen aus dem Landkreis belegt werden.   
 
Die finanziellen Mittel, die aufgrund der Einsparung von fossilen Energieträgern alleine im Gebäudebestand im Landkreis gebunden werden können, betragen gemäß Klimaschutzkonzept bis zum Jahr 2050 rund 7,59 Mrd. €.
 
Um die zuvor genannten Einsparpotenziale zu realisieren, bedarf es einer unterstützenden Leistung seitens unserer Klimaschutzinitiative. Ziel ist es hierbei, in Form von Kampagnen und Informationsangeboten sowohl die Sanierungsraten anzuheben als auch ein Bewusstsein zur Energieeinsparung bei den Bürgern des Landkreises zu fördern.

Passend hierzu lautet das Motto der bereits im Jahr 2007 vom Land Rheinland-Pfalz gestarteten Kampagne „UnserEner macht mit – Unsere beste Energie ist gesparte Energie“.

Stromsparen

Die Kosten für elektrischen Strom machen rund 40 Prozent der Energiekosten eines Durchschnittshaushaltes aus – und die Elektrifizierung der Haushalte und die Stromkosten wachsen weiter! Laut Erkenntnissen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz variieren die Stromverbräuche von Haushalten stark – die sparsamsten Haushalte benötigen lediglich die Hälfte der stromintensivsten Haushalte.

Bei einem Vierpersonenhaushalt variiert daher der Stromverbrauch von 2.200 kWh bis zu 4.400 kWh und die hiermit verbundenen Stromkosten von 650 € bis zu 1.200 € im Jahr.

Grundsätzlich gilt folgender Tipp:

Egal ob Wäschetrockner, Kühl- und Gefriergerät, Waschmaschine, Spülmaschine, Backofen oder Fernseher: Fragen Sie stets beim Kauf nach dem energieeffizientesten Gerät am Markt.

Auch wenn der Kauf teurer ist - im Lebenszyklus des Gerätes werden die Mehrkosten durch die eingesparten Stromkosten meist schnell überstiegen.
 
Hilfreiche Informationen hierzu gibt es auf der Homepage: https://www.ecotopten.de.

Ähnliche Einsparpotentiale sind auch im Gewerbebereich möglich, wie z.B. die Wäscherei Zischka in Simmern bewiesen hat.

Auch im kommunalen Bereich sind sowohl in Gebäudebereich wie in der Straßenbeleuchtung enorme Einsparpotentiale vorhanden. So wurde z.B. am Herzog-Johann-Gymnasium durch eine Kombination von Optimierungsmaßnahmen und die Eigenstromerzeugung durch Photovoltaik der Strombezug innerhalb von 10 Jahren von ursprünglich 300.000 kWh auf unter 150.000 kWh im Jahr halbiert. Auch im Verwaltungsgebäude der Kreisverwaltung konnten durch energieeffiziente Ersatzbeschaffungen aus dem Bereich EDV-Hardware der Stromverbrauch innerhalb von zwei Jahren um 50.000 kWh reduziert werden.

Musterbeispiel Heizungspumpentausch

Wer Strom sparen will, sollte in den Keller gehen: Dort laufen noch millionenfach Heizungspumpen, die zum alten Eisen zählen und deshalb oft höhere Stromkosten produzieren als Kühlschrank oder Gefriergerät. Wer Alt gegen Neu tauscht, verbraucht gemäß Erkenntnissen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bis zu einem Zehntel weniger Haushaltsstrom – macht 80 bis 130 Euro im Jahr.

Eine alte Heizungsumwälzpumpe, auch Zirkulationspumpe genannt, wird in einem Einfamilienhaus mit der Zentralheizung ein- und ausgeschaltet und läuft somit ca. 5.000 Stunden im Jahr bei einem Verbrauch von 80 Watt. Dies verursacht einen Stromverbrauch von 400 kWh im Jahr. Neue Hocheffizienzpumpen funktionieren lastabhängig und verursachen daher rund 360 kWh weniger Stromverbrauch im Jahr. Bei dem aktuellen Haushaltstrompreis von 27 Cent je kWh bedeutet dies rund 100 € weniger Stromkosten im Jahr. Daher wird der Pumpentausch im Rahmen der Kampagne zur Heizungsmodernisierung auch bewusst beworben. Weitere Informationen hierzu unter Heizungsmodernisierung

Reduzierung des Wärmeverbrauchs

Die größten Einsparpotentiale gibt es im Wärmebereich. Auch Altgebäude können bis auf Passivhausverbrauch saniert werden, wie der erste Bauabschnitt der Generalsanierung der Berufsbildenden Schule Boppard im Jahr 2010 gezeigt hat. Die nachfolgende Grafik verdeutlicht, wo Einsparpotenziale innerhalb der bestehenden Wohngebäude erschlossen werden können.

Einsparpotenziale im Wärmebereich bestehender Wohngebäude, Quelle: FIZ Karlsruhe

Betrachtet man die obere Grafik im Kontext mit der Studie des Instituts Wohnen und Umwelt GmbH aus Darmstadt, in der ermittelt wurde, dass bundesweit im Bereich der Ein- bis Zweifamilienhäuser erst bei 14,8% der Gebäude die Außenwände, bei 35,7% die oberste Geschossdecke bzw. die Dachfläche, bei 7,2% die Kellergeschossdecke und erst bei ca. 10% der Gebäude die Fenster nachträglich gedämmt bzw. ausgetauscht wurden, kann man das große Einsparpotenzial erkennen.
 
Ziel des Klimaschutzkonzeptes ist eine Sanierung des Gebäudebestandes mit einer Halbierung des Wärmebedarfs bis zum Jahr 2050.

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