Breitbandversorgung und Mobilfunkausbau im Rhein-Hunsrück-Kreis
Breitbandversorgung
Stand August 2024
Eine gut ausgebaute Breitbandinfrastruktur mit schnellen, flächendeckenden Internetanschlüssen ist für eine positive wirtschaftliche Entwicklung und die Zukunft unserer ländlichen Region von enormer Bedeutung.
Der Rhein-Hunsrück-Kreis hat in den Jahren 2018 – 2021 bereits ein erstes kreisweites Ausbauprojekt mit öffentlicher Förderung realisiert. In diesem „Weiße Flecken Programm“ wurden rund 1.000 Haushalte, die bis dahin keine oder nur eine sehr langsame Interverbindung hatten, mit einem Glasfaseranschluss und damit mit Bandbreiten bis in den Gigabitbereich versorgt. Zusätzlich wurden Sonderstandorte wie Schulen und Krankenhäuser angeschlossen.
Aktuelles Anschreiben im geförderten Glasfaserausbau
Das geförderte Netz ist anbieteroffen. Alle Anbieter von Telekommunikationsdiensten dürfen auf dem Netz Ihre Dienste anbieten. Die Kosten, die vom Dienstleister an den Netzbetreiber (hier die Westconnect) hierfür zu entrichten sind, werden über die sogenannten Vorleistungspreise festgelegt. Ob ein Unternehmen das Netz zu diesen Konditionen nutzt, ist dessen unternehmerische Entscheidung. Der kostenlose Hausanschluss im Rahmen dieses Förderprojekts ist nicht von einem konkreten Vertragsabschluss abhängig.
Technische Fragen zum Anschluss des Gebäudes werden im Zuge der Bauvorbereitung zu gegebener Zeit durch die Westconnect geklärt. Der Ausbau geschieht über mehrere Jahre. Aktuell gibt es noch keinen abschließenden Bauzeitenplan.
Soweit es vorher technische Fragen gibt, können diese über die E-Mailadresse des Backoffice der Westconnect beantwortet werden: rz_rnh_fttx@westnetz.de.
Aktuelles Ausbauprojekt: Das „Hellgraue Flecken Programm“
Ziel der Kreisverwaltung ist es, den gesamten Landkreis flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. Durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Telekommunikationsunternehmen ist bzw. wird spätestens in den nächsten 3 Jahren eine weitgehende Versorgung im Landkreis erreicht. Allerdings werden nicht alle Adressen eigenwirtschaftlich erschlossen.
Für die verbleibenden Adressen betreibt der Landkreis ein zweites gefördertes Ausbauprojekt. Dieses wird im Rahmen des „Hellgraue-Flecken-Programms“ erneut durch den Bund und das Land gefördert.
In diesem aktuellen Förderprojekt können alle Anschlüsse mit Glasfaser versorgt werden, die derzeit nur eine Versorgung unter 100 mbit/s haben. Hinzu kommen sogenannte sozio-ökonomische Schwerpunkte (hier insbesondere Unternehmen in einer bestimmten Größe, Schulen, Krankenhäuser und landwirtschaftliche Betriebe), auch wenn die Versorgung dort derzeit über 100 mbit/s aber unter 1 Gbit/s liegt.
Nach Abzug von eigenwirtschaftlichen Ausbauplänen wurden im Kreisgebiet 2.283 Adressen für den Ausbau ermittelt. Die Förderung erfolgt im Rahmen des Wirtschaftlichkeitslückenmodells, in dem der Netzbetreiber die Kosten erstattet bekommt, die sich durch Bau und Betrieb des Netzes ergeben und nicht durch die zu erzielenden Einnahmen gedeckt sind. Die Förderung teilt sich in 60% Bund, 30 % Land und 10% Landkreis auf.
Nach einer europaweiten Ausschreibung in zwei Schritten hat der Kreisausschuss am 14.12.2023 den Zuschlag für die Maßnahme mit einer geförderten Wirtschaftlichkeitslücke von rund 63 Millionen Euro an die Westconnect GmbH erteilt.
Der Spatenstich für die Baumaßnahmen ist für Oktober 2024 geplant. Sie sollen Ende 2027 abgeschlossen werden. Dabei wird abschnittweise gebaut, so dass erste Teilnehmer bereits in 2024 angeschlossen werden können.
Eventuell wird nach dem aktuellen Ausbau für die wenigen im Landkreis verbleibenden Adressen ohne gigabitfähigen Internetzugang ein drittes Förderprojekt im Rahmen der dann geltenden Regelungen beantragt.
So genannte HFC-Netze, also Adressen, die mit einem (Fernseh)Kabel-Anschluss versorgt sind bzw. versorgt werden können, gelten übrigens als gigabitfähig und sind damit nicht förderfähig. Das betrifft rund 14.500 Adresspunkte im Kreisgebiet. Diese sind aber zu großen Anteilen für den eigenwirtschaftlichen Ausbau attraktiv.
Ausbau bei Einzellagen
Schwer erschließbare Einzellagen sind nach der Landesrichtlinie nur förderfähig, soweit es sich um sozio-ökonomische Schwerpunkte handelt. Reine privat bewohnte Häuser bzw. Mühlen fallen nicht darunter, weshalb einige Adressen im aktuellen Förderprojekt nicht dabei sein können.
Eigenwirtschaftlicher Ausbau
Parallel zum Förderprojekt Graue-Flecken wurde ein großflächiger eigenwirtschaftlicher Breitbandausbau durch eine Kooperation der Fa. Westenergie mit Vodafone gestartet. Die Projektpartner wollen in den kommenden Jahren rund 17.600 Adressen mit Glasfaseranschlüssen versorgen.
Weitere Informationen zum eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau finden Sie auf den Seiten von Vodafone:
https://www.vodafone.de/privat/internet/glasfaser/netzausbau/rhk.html
Die Haushalte, für die ein eigenwirtschaftlicher Glasfaserausbau geplant ist, werden nicht in der Förderkulisse des Graue-Flecken-Programms berücksichtigt.
Derzeitige Versorgung im Rhein-Hunsrück-Kreis
Von den rund 42.000 Anschlusspunkten im gesamten Landkreis sind derzeit rund 25.000 Anschlüsse mit Bandbreiten bis zu 1 GBit/s versorgt bzw. werden in den nächsten 3 Jahren von Telekommunikationsunternehmen eigenwirtschaftlich versorgt. Hierunter fallen auch so genannte HFC-Netze, also Anschlüsse mit einem (Fernseh)-Kabel-Anschluss der Fa. Vodafone Kabel Deutschland GmbH.
Fast alle übrigen Anschlüsse haben derzeit eine Versorgung im Bereich zwischen 50 mbit/s und 200 mbit/s.
Konkrete Informationen über die derzeitige Versorgungslage in Ihrem Ort können Sie dem Breitbandatlas des Bundes entnehmen:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Telekommunikation/Breitband/breitbandatlas/start.html
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, im Internet mit der genauen Adressbezeichnung bei den einzelnen Telekommunikationsunternehmen Verfügbarkeitsabfragen durchzuführen.
Informationen zu den Förderprogrammen (Graue-Flecken)
Informationen zum Graue-Flecken-Förderprogramm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr finden Sie hier:
https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/Breitbandausbau/Breitbandfoerderung/breitbandfoerderung.html
Die Richtlinie zum Gigabitausbau des Landesministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:
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Mobilfunkausbau im Rhein-Hunsrück-Kreis
Stand September 2023
Situation im Rhein-Hunsrück-Kreis
Die Mobilfunkversorgung wird zunehmend zu einem wichtigen Standortfaktor für die Landkreise. Insgesamt ist nach den Meldungen der Mobilfunkbetreiber, die bei der Bundesnetzagentur gesammelt werden, die Mobilfunkversorgung im Kreis gut. Es wird für den 2 G Bereich der Sprachübertragung sogar der Traumwert von nahezu 100 % der Haushalte und 97 % der Flächen angegeben. Auch für den 4 G Bereich der Datenübertragung sind diese statistischen Werte, die alle Telekommunikationsnetze in der Zusammenfassung abbilden, sehr gut. Allerdings ist die für diese Meldung geforderte Bandbreite sehr gering. Wenn man weiter ins Detail geht und die Abdeckung der Netze einzeln betrachtet, offenbaren sich doch einige Lücken und es wird klar, dass das persönliche Erleben der Mobilfunkversorgung an vielen Stellen deutlich von den statistisch so guten Werten abweicht. Dies gilt umso mehr in den topographisch bewegten Bereichen des Landkreises, wie den engen Tälern zu Rhein und Mosel sowie dem Soonwaldkamm.
Funkloch-App
Zur Identifizierung von unversorgten Gebieten kann jeder Einzelne beitragen. Mit der kostenfreien Funkloch-App der Bundesnetzagentur können Funklöcher ganz simpel von jedem Smartphone aus erfasst werden. Die jeweilige Netzverfügbarkeit (kein Netz, 2G, 4G, 5G) wird dafür auf dem Endgerät gespeichert. Die Ergebnisse werden anonymisiert und aggregiert an die Bundesnetzagentur übermittelt und in der Funkloch-Karte des Gigabitgrundbuchs des Bundes verarbeitet. Die Funkloch-App steht kostenlos und werbefrei in den App-Stores zum Download bereit.
Allgemeines zum Mobilfunkausbau
Der Mobilfunkausbau erfolgt in erster Linie eigenwirtschaftlich durch die verschiedenen Mobilfunkanbieter, die ihre Netze dem stets steigenden Bedarf entsprechend ausbauen. In der ersten Priorität steht die Versorgung der Haushalte im Fokus. In zweiter Priorität werden die vorhandenen Verkehrswege - also vor allem Straßen und Bahnlinien - ans Mobilfunknetz angeschlossen. Hierfür wurden den Telekommunikationsunternehmen im Rahmen der Mobilfunklizenzvergabe vom Bund die Schließung von Funklücken verpflichtend aufgegeben. Zusätzlich ist die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) des Bundes von der Bundesregierung beauftragt, die Flächenversorgung durch das Schließen der sogenannten weißen Flecken zu verbessern.
Ausbau in den nächsten beiden Jahren
Es sind nach unseren Informationen im Kreisgebiet insgesamt 16 neue Standorte geplant. Dabei ist besonders der Bau neuer Mobilfunkmaststandorte eine aufwendige Angelegenheit. Von Feststellung eines unversorgten weißen Flecks über die Suche des idealen Standorts, der Flächenakquise sowie der Baugenehmigung ist einiges zu tun.
Ansprechperson Mobilfunkausbau
Die Kreisverwaltung bietet aktive Hilfe bei der Schließung der Mobilfunklücken an. Der Ansprechpartner dient als Anlaufstelle bei der Standortsuche und Kontaktherstellung zu den Flächeneigentümern sowie Unterstützung in den Baugenehmigungsverfahren.