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Datum: 13.01.2024

Der Pflegekinderdienst des Rhein-Hunsrück-Kreises lud zum jährlichen Pflegefamilienwochenende ein

Nach dreijähriger Pause hat der Pflegekinderdienst des Rhein-Hunsrück-Kreises eine Tradition wiederaufleben lassen und seine Pflegefamilien zum Austauschtreffen in die Jugendherberge nach Kaub eingeladen. Die Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes verbrachten mit 16 Erwachsenen sowie 23 Kindern und Jugendlichen eine schöne Zeit. Das mit viel Programm gespickte Wochenende gab Gelegenheit zum Kennenlernen und Austausch zum Spielen und Wandern.

Das Pflegefamilienwochenende stand dabei unter einem besonderen Motto: Klein und Groß setzten sich mit dem Thema „Kinderrechte“ auseinander. Damit thematisierten die Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes die neue Gesetzeslage des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG), welches am 10. Juni 2021 in Kraft getreten ist und den Grundstein für eine inklusive Jugendhilfe bildet.

Ziel der Gesetzesreform ist es, Menschen vor Gewalt und Machtmissbrauch durch Erwachsene und Gleichaltrige zu schützen, sowie Kinder und Jugendliche über ihre persönlichen Rechte aufzuklären und diese zu wahren, zu stärken und zu fördern. Kinder und Jugendliche sind in Bereichen, die sie betreffen, altersentsprechend zu beraten, aufzuklären und zu beteiligen. Sie haben eine eigene Stimme, die es zu achten gilt.

Mit diesem Ansatz „Kindern eine Stimme geben“ setzten sich die Pflegeeltern und die Kinder und Jugendlichen an dem Pflegefamilienwochenende intensiv auseinander. Aus Sicht der Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes war die Veranstaltung ein riesiger Erfolg. Das Wochenende bot den Pflegefamilien viel Raum, um Bekanntschaften zu schließen und gemeinsam Zeit zu verbringen. So entwickelten die Pflegefamilien in Pflegeelterngruppen und altersgestaffelten Kinder- bzw. Jugendgruppen unter anderem eine Notfallkarte, mit für sie wichtigen Ansprechpartner*innen bei Fragen und in Notlagen. Die Pflegeeltern diskutierten darüber, was sie noch besser machen können, um die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu schützen, aber auch um deren Rechte im Alltag zu wahren. Die Pflegeeltern setzten sich aber auch kritisch mit ihrer Rolle als Pflegeeltern und den Hürden, die sie zu bewältigen haben, auseinander. Oft sehen sie sich schließlich in ihrem Alltag mit Systemen konfrontiert, die noch zu wenig über die besonderen Bedarfe von Pflegekindern wissen. Daher war der einstimmige Wunsch der Pflegeeltern nach mehr Aufklärung und einer stärkeren Lobbyarbeit insbesondere in Systemen wie Kindertagesstätten, Schule und Vereinen für die Kinder und Jugendlichen, die ihnen von der Gesellschaft anvertraut wurden. Die Pflegekinder selbst wünschen sich eine eigene Kinder-/Jugendgruppe.                                                  

Ein besonderer Dank galt zum Abschluss allen, die zum Gelingen des Wochenendes beitrugen. Viele Anregungen konnten so von diesem Wochenende mitgenommen werden. Diese fließen nun in den weiteren fachlichen Austausch und auch in die Jahresplanung für 2024 mit ein, um Veranstaltungen, Fortbildungsangeboten und Austauschgruppen für Pflegefamilien vorzubereiten. Damit auch Pflegefamilien, die sich im Zuständigkeitsbereich des Pflegekinderdienstes des Rhein-Hunsrück Kreises befinden und nicht teilnehmen konnten, von dem erarbeiteten Ergebnis der Pflegeeltern, Kinder und Jugendlichen von diesem Wochenende profitieren, soll es eine Zusammenfassung geben.

Das Jugendamt sucht immer engagierte Menschen, die einem Kind Zuwendung, Sicherheit und Geborgenheit geben können: aufgeschlossene Einzelpersonen, Paare und Familien in stabilen wirtschaftlichen und persönlichen Lebenssituationen. Die Aufnahme eines Kindes kann vorübergehend oder auch dauerhaft sein. Die Personen sollen die Bereitschaft mitbringen, mit dem Jugendamt, der Herkunftsfamilie des Kindes und den Bündnispartnern zusammen zu arbeiten. Das Jugendamt freut sich über Erwachsene, denen die Rechte von Kindern wichtig sind und diese im Alltag mit dem Pflegekind leben. Der Pflegekinderdienst bietet im Vorfeld Beratung und Aufklärung über dieses Tätigkeitsfeld an. Vor Aufnahme eines Pflegekindes erhalten alle zukünftigen Pflegeeltern eine qualifizierte, fachkundige Schulung in Kooperation mit der Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Simmern. Wer mehr erfahren wollen, einem Kind oder Jugendlichen bei sich ein zu Hause geben zu wollen, können Sie sich gerne an die Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes des Rhein-Hunsrück-Kreises wenden:

Sonja Schimanski, Telefon 06761 82-522, sonja.schimanski@rheinhunsrueck.de

Lisa Schindel, Telefon 06761 82-562, lisa.schindel@rheinhunsrueck.de

Andrea Stauch, Telefon 06761 82-532, andrea.stauch@rheinhunsrueck.de



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