Verhandlungen zur Übernahme des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein gescheitert: Auch Hospital zum Heiligen Geist in Boppard betroffen
Am 6. Februar haben die Stadt Koblenz und der Landkreis Mayen-Koblenz das Scheitern der Verhandlungen zur Übernahme des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) durch die Sana Kliniken AG bekannt gegeben. Das GKM wird vom Kreis Mayen-Koblenz, der Stadt Koblenz und drei Stiftungen getragen. Es handelt sich um einen Krankenhausverbund mit fünf Standorten, dazu gehört auch das Hospital zum Heiligen Geist in Boppard.
Bereits im Juli 2022 wurde auf Initiative von Landrat Volker Boch im Kreisausschuss grundsätzlich über die Zukunftsplanung des Krankenhauses Heilig Geist in Boppard und über die Vorstellungen der künftigen Ausrichtung des Klinikums durch den möglichen Träger Sana Klinken AG diskutiert. Zur Sitzung waren damals Melanie John, Geschäftsführerin des GKM, und Sascha John, Regionalgeschäftsführer und Prokurist der Sana Kliniken AG, eingeladen, um über die Planungen am Standort Boppard zu berichten.
„Das Scheitern der Verhandlungen zur Übernahme des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein ist erst sehr kurzfristig bekannt geworden. Da der Rhein-Hunsrück-Kreis keine Beteiligung am GKM hat und in die geführten Gespräche nicht eingebunden war, sind die Inhalte der Verhandlungen der vergangenen Jahre und die Hintergründe, die zum Scheitern geführt haben, nicht bekannt. Wir versuchen nun, detailliertere Informationen zu erhalten“, erläutert Landrat Volker Boch.
Unabhängig von der Situation des GKM befassen sich die Kreisverwaltung und die Kreisgremien intensiv mit der künftigen grundsätzlichen gesundheitlichen Versorgung in der Region.
„Gerade vor dem Hintergrund des Wegfalls der stationären Krankenhauseinrichtung in St. Goar und Oberwesel sowie zuletzt durch die Schließung der Bereitschaftsdienstzentrale in Emmelshausen benötigt der Rhein-Hunsrück-Kreis eine Sicherung der gesundheitlichen Versorgung vor Ort. Für eine zukunftsgerichtete Stärkung der Strukturen der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum braucht es klare Zusagen von Bund und Land“, so Boch weiter.