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Windkraft

Die Windkraft bestimmt die öffentliche Wahrnehmung

Die Windkraftnutzung ist in der öffentlichen Wahrnehmung das bestimmende Thema im Rhein-Hunsrück-Kreis und trägt maßgeblich dazu bei, dass der Landkreis sich innerhalb weniger Jahre von einem reinen Stromimporteur zu einem bilanziellen Exporteur erneuerbaren Stroms entwickelt hat.

Die Windkraft ist derzeit die leistungsstärkste Form der erneuerbaren Energiegewinnung und führt zu erheblicher Wertschöpfung im Landkreis.

Siehe hierzu die Kapitel Energiesteckbrief und Regionale Wertschöpfung.

Mehr Leistung dank Repowering

Gemäß Energiesteckbrief und Potentialanalyse aus dem Klimaschutzkonzept wird auf Grund der Windkraft im Jahr 2015 rund dreimal, im Jahr 2020 bereits fünfmal und im Jahr 2050 rund achtmal so viel Strom produziert, wie im Landkreis verbraucht wird. Dabei werden voraussichtlich im Jahr 2050 mit rund 310 Windkraftanlagen dank Repowering weniger, aber leistungsstärkere Anlagen im Landkreis stehen als in den Jahren zuvor.

Stillstandsgründe von Windkraftanlagen

In der Bevölkerung werden die Stillstandsgründe von Windkraftanlagen kritisch hinterfragt. In diesem Zusammenhang wird oftmals behauptet, das Verteilnetz sei nicht in der Lage die erzeugten Strommengen aufzunehmen und es käme zu Zwangsabschaltungen. Außerdem wird die Energiebilanz von Windkraftanlagen in Frage gestellt (Stichwort „Vollaststunden“).

Daher haben wir Gespräche mit den Windkraftbetreibern und dem Netzbetreiber „Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH“ (seit 1. Januar 2013 „Westnetz“) geführt, um zu einer Versachlichung der Diskussion beizutragen.

Fazit:

Es gab und gibt keine netzbedingte Abschaltung von Windkraftanlagen und das Verteilnetz ist gerüstet für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserer Region. Ausführliche Informationen hierzu entnehmen Sie bitte den beigefügten Anlagen.

Pressemitteilung der Kreisverwaltung vom 21.11.2012

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 22.11.2012-Teil 1

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 22.11.2012-Teil 2

Smarte Seiten der RWE zum Thema Hochtemperaturseil

Kleine Anfrage Landtag - Keine Netzabschaltungen in Rheinland-Pfalz

Landschaftveränderung

Windkraft verändert die Landschaft – das ist unstrittig. Doch auch in der Vergangenheit hat es stets Landschaftsveränderungen gegeben. Als historische Beispiele hierfür seien genannt: der Bau der Burgen im Mittelalter, die Industriealisierung und der Flächenbedarf für Bahnstrecken.

Weitere lokale Beispiele:

  • Im Rhein-Hunsrück-Kreis gibt es 394 km Strom-Freileitungstrassen
  • Das Straßennetz im Landkreis umfasst 993 km (42 km Autobahn A61, 158 km Bundes-, 368 km Landes- und 425 km Kreisstraßen)

Die aufgezählten Beispiele werden dabei von der Bevölkerung nicht als störend empfunden, sondern sind als notwendige Infrastruktur akzeptiert. Ursache hierfür dürfte sein, dass die Freileitungstrassen und Straßennetze bereits vorhanden waren, als die Menschen geboren wurden. Die Soziologen sagen hierzu „Die Vertrautheit ist entscheidend“.

Die Windräder stoßen in Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung, da sie nicht zum alt vertrauten Landschaftsbild gehören. Die Kinder von heute wachsen mit der Windkraft auf und werden mit dem Anblick vertraut sein. Vielleicht werden zukünftige Generationen sich darüber  wundern, dass ihre Vorfahren ihre Energie aus Braunkohletagebau und Atomkraftwerken gewonnen haben und ihnen hierduch, lange nach Ende deren Energienutzung, mit Atommüll und Bergschäden "Ewigkeitslasten" hinterlassen haben.

Mit der beigefügten Dokumentation möchten wir den Gesichtspunkt Landschaftveränderung weiter beleuchten.

Windkraft hat lange Tradition auf dem Hunsrück

Nur den älteren Mitbürgern auf dem Hunsrück ist noch bekannt, dass Windräder auf dem Hunsrück - wenngleich auch nicht in der heutigen Anzahl und den heutigen Dimensionen - keine ungewohnte Technik darstellten. Überhaupt ist die Windkraftnutzung der Menschheit schon seit mehr als 2000 Jahren bekannt. Schon im alten Ägypten bewegte die Windkraft mechanische Wasserpumpen. Im Gebiet des heutigen Deutschlands entstanden erste Windräder vermutlich in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. 30.000 Windmühlen prägten um 1900 das Landschaftsbild Nordwestdeutschlands. Im Hunsrück wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Beispiel auch in Hahn, Beltheim, Haserich, Uhler, Strimmig und Waldalgesheim, nach amerikanischem Vorbild Vielblattrotoren gebaut, um die oft mangelhafte Wasserversorgung der Gemeinden zu sichern.

Quelle: Chronik Schnorbach (Seite 65-70), von Fritz Schellack, Herausgegeben von der Ortsgemeinde Schnorbach, Simmern 2011

Auch in den "Hunsrücker Heimatblättern" berichtete Armin H. Dorfey bereits 1981 über die Nutzung der Windkraft auf dem Hunsrück:

Hunsrücker Heimatblätter - Nr.52 - August 1981

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