Schunk'sches Haus in Boppard erhält Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege
Das historische Schunk’sche Haus in Boppard wurde mit dem renommierten Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2024 ausgezeichnet. Die Eigentümer des Fachwerkhauses, Barbara Sturm-Hesse und Dr. Eberhard Hesse, das in exponierter Lage mit Blick auf die größte Rheinschleife steht, wurden für ihre herausragenden Leistungen in der Denkmalpflege geehrt.
Der Bundespreis, der seit 1994 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks verliehen wird, zielt darauf ab, private Denkmaleigentümer zu motivieren, handwerkliche Qualität und Leistung einzufordern. Gleichzeitig soll er das Handwerk auf das lohnende Arbeitsfeld der Denkmalpflege aufmerksam machen. In diesem Jahr wird der Preis erstmals mit jeweils 30.000 Euro je Bundesland dotiert und in den Bundesländern Berlin und Rheinland-Pfalz verliehen.
Die feierliche Übergabe fand in der Staatskanzlei statt, wo die für die Denkmalpflege im Ministerium des Innern und für Sport zuständige Staatssekretärin Simone Schneider gemeinsam mit dem Präsidenten der Handwerkskammer Koblenz, Kurt Krautscheid, dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, und dem Vorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Dr. Steffen Skudelny, die Auszeichnung überreichte. Auch Landrat Volker Boch war anwesend, gratulierte den Eigentümern zu dieser besonderen Ehrung und nahm gleichzeitig das Lob für die sehr gute Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden entgegen.
Das Schunk’sche Haus, erbaut im Jahr 1737, ist ein prägendes Element des Stadtbildes und wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um einen vollverschieferten Westflügel mit markantem Turm erweitert. Es ist im Verzeichnis der Kulturdenkmäler für den Rhein-Hunsrück-Kreis als Denkmal gelistet.
Über Jahrzehnte hinweg erfuhr das Fachwerkhaus zahlreiche bauliche Veränderungen. Die Auszeichnung mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2024 würdigt nun die Anstrengungen der Eigentümer, das historische Erbe zu bewahren und die handwerkliche Qualität in der Denkmalpflege zu fördern.
„Die Denkmalpflege ist ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur und Identität. Sie trägt dazu bei, unsere Geschichte lebendig zu halten und das Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren“, betonte der Landrat. „Ich freue mich, dass der Hinweis der Denkmalschutzbehörde des Kreises die Familie dazu bewegt hat, am Wettbewerb teilzunehmen und in einem solches Ergebnis gemündet ist. Das ist ein Abbild für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten. Eine solch vorbildliche Umsetzung erlebt man selten. Die Eigentümer haben mit viel Hingabe und Leidenschaft dazu beigetragen, dass unsere historischen Stätten nicht nur erhalten bleiben, sondern auch in neuem Glanz erstrahlen. Ich gratuliere Familie Hesse herzlich zu dieser verdienten Ehrung und Umsetzung dieses sicherlich sehr anspruchsvollen und überaus gelungenen Projektes“, so Boch weiter.