Kreistag fordert Reaktivierung der Hunsrückquerbahn
Der Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises hat in seiner Sitzung am 30. Juni 2025 mit großer Mehrheit eine Resolution für die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn verabschiedet.
In der Resolution, die unter der Überschrift „Reaktivierung der Hunsrückquerbahn – Jetzt handeln!“ steht, spricht sich der Kreistag für eine Reaktivierung der Strecke für den Güter- und Personenverkehr aus.
„Die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn für den Güter- und Personenverkehr leistet einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum, zur Umsetzung der Verkehrswende, der Erreichung der Klimaschutzziele, zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und zur besseren Erreichbarkeit des Flughafens Hahn“, so steht es im Resolutionstext. Weiter heißt es: „Die Strecke muss technisch so ausgestattet werden, dass eine moderne, leistungsfähige und umweltfreundliche Bahninfrastruktur gewährleisten wird.“
Mit der Resolution fordert der Kreistag die Landesregierung auf, einen Runden Tisch zur Reaktivierung der Hunsrückquerbahn unter Einbeziehung aller relevanten Ebenen – einschließlich der kommunalen Seite – ins Leben zu rufen. Außerdem solle die vom Land beauftragte Nutzen-Kosten-Untersuchung unter Einbeziehung der bereits getätigten und geplanten Instandsetzungskosten schnellstmöglich fertiggestellt und transparent gemacht werden. Unbedingt müssten die notwendigen Haushaltsmittel zur Finanzierung der Investitionen und des späteren Betriebs im Personenverkehr unter Berücksichtigung von Fördermitteln des Bundes zeitnah bereitgestellt werden. Dass die Ministerin für Umwelt Rheinland-Pfalz, Katrin Eder, zwischenzeitlich zu einem konkreten Austausch unter Federführung von Staatssekretär Michael Hauer eingeladen hat, begrüßt Landrat Volker Boch ausdrücklich.
Der Kreistag fordert weiter, dass die gestoppten Planfeststellungsverfahren unverzüglich wiederaufgenommen werden und auf die künftig notwendigen Bedarfe abgestellt werden müssten, sofern dies zur Reaktivierung der Strecke für Güter- und Personenverkehr erforderlich ist.
Zudem müsse der Flughafen Hahn im Zuge der Reaktivierung mit angeschlossen werden.
Die Resolution richtet sich nicht nur an die Landesregierung, sondern insbesondere auch an die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG mit der Forderung, die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn mit einem klaren Bekenntnis zur langfristigen verkehrlichen Nutzung der Strecke sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr zu unterstützen. Außerdem sollten die notwendigen Haushaltsmittel auf Bundesebene zur Reaktivierung der Hunsrückquerbahn bereitgestellt werden. „Aktuell saniert die Deutsche Bahn mit einem extremen Aufwand die bestehende Trasse. Diese Maßnahme kostet nicht nur einen hohen zweistelligen Millionenbetrag, sondern ergibt nur Sinn, wenn perspektivisch auf der Strecke auch regelmäßig Züge fahren, die auch von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden können“, sagt der Landrat.
Zudem fordert der Kreistag in der Resolution das Eisenbahn-Bundesamt auf, das Planungsvorhaben und die Reaktivierung für den Personen- und Güterverkehr zu unterstützen und die dafür notwendigen Bescheide zu erlassen.
Landrat Volker Boch freut sich über das mit großer Mehrheit gefasste Votum des Kreistages. „Bund und Land müssen jetzt schnell handeln, ansonsten ist zu befürchten, dass die Hunsrückquerbahn, die derzeit sehr aufwändig saniert wird, zeitnah durch die Deutsche Bahn stillgelegt wird. Und dies würde in der Region wirklich niemand mehr verstehen. Umso wichtiger ist es, dass die Region bei der Forderung nach einer Reaktivierung für den Güter- und Personenverkehr zusammensteht.“