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Energiewabe RHK - Designetz

Der Rhein-Hunsrück-Kreis ist internationales Schaufenster für innovative Energiesysteme

Auf den Tag genau fünf Jahre, nachdem der Kreistag das Klimaschutzkonzept einstimmig beschlossen hatte, berichtete der Klimaschutzmanager Frank-Michael Uhle vor dem Kreisparlament über den aktuellen Sachstand. Nachdem bereits die aktuelle Strom- und Klimabilanz vorgestellt wurden, gab es zum Anschluss eine weitere erfreuliche Nachricht zu vermelden:

Als Ergebnis aus dem Prüfauftrag zur Gründung einer Kreisenergiegesellschaft wurde im Jahr 2014 festgestellt, dass der Kreis sich ideal als Innovationsstandort für Energiespeicherung und zukunftsweisende Energiesysteme eignet. Im Ergebnis beschloss der Kreistag einstimmig, das Klimaschutzmanagement zu verstetigen und operative Energieprojekte weiterhin bei der Rhein-Hunsrück Entsorgung (RHE) anzusiedeln, falls dies im Einzelfall als sinnvoll erachtet wird. Klimaschutzmanager Uhle berichtete dem Kreistag nun von einem ersten nennenswerten Erfolg zur Bewerbung des Innovationsstandortes.

Nach über zweijähriger Vorarbeit ist es nun amtlich:

Das Energiewendeprojekt „Designetz“ geht im Januar 2017 an den Start. Das ambitionierte Ziel der 46 Projektpartner unter Konsortialführung von Innogy ist es, die »Blaupause« für die Energiewende zu entwickeln. Insgesamt beläuft sich das Projektvolumen auf rund 66 Millionen Euro. Hierauf hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) am 6.12.2016 eine Förderung von rund 30 Millionen Euro bewilligt. „Designetz“ vernetzt die drei Bundesländer Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und das Saarland.

„Designetz“ adressiert zentrale Voraussetzungen für das Funktionieren der Energiewende: die intelligente Vernetzung von vielen dezentralen Energieerzeugern und Verbrauchern vom ländlichen bis hin zum urbanen Raum und hochindustrialisierten Ballungszentren. Ziel ist die Integration der Einspeisung aus erneuerbaren Energien in das Gesamtsystem unter Einsatz intelligenter Netze, innovativer Speicher und sogenannter abschaltbarer Lasten, ohne die Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. Folgerichtig sind im Konsortium Industrieunternehmen, Stadtwerke sowie Institutionen aus Wissenschaft und Forschung vertreten. Der Rhein-Hunsrück-Kreis ist dabei als einziger Landkreis assoziierter Partner in dem Verbundprojekt.

Bestandteil ist das Demonstrationsprojekt „Energiewabe Rhein-Hunsrück-Kreis“. Ziel der Energiewabe ist ein kaskadierendes Energiemanagementsystem vom Haushalt bis zum Umspannwerk mit einer optimierten Nutzung von erneuerbarem Überschussstrom vor Ort, die Anbindung von erneuerbarer Energie an die städtische Last sowie die bessere Integration von erneuerbarer Energie in das Verteilnetz. Das geplante Gesamtbudget für den Demonstrator „Energiewabe“ beträgt rund 7 Millionen Euro und wird von Innogy/Westnetz getragen. Der Klimaschutzmanager unterstützt Innogy/Westnetz während der 4-jährigen Projektlaufzeit.

„Mit dem Smart-Operator in Kisselbach hat Innogy den Grundstein für die Energiewabe Rhein-Hunsrück gelegt. Ich freue mich, dass es gelungen ist, mehrere Millionen Euro Investition für die systematische Weiterentwicklung dieses Ansatzes in den Kreis zu lenken“ betont Landrat Dr. Bröhr.

Bereits heute ist der Landkreis beliebtes Ziel von Fachbesuchern aus der ganzen Welt. So bestehen seit längerem Kontakte nach Kanada, Frankreich, England sowie ein intensiver Austausch mit Japan. Die Energiewabe Rhein-Hunsrück ergänzt hervorragend das bereits vorhandene, breit gefächerte Besichtigungsangebot für die Fachbesucher.

„Mein Amtsvorgänger Bertram Fleck hatte im Jahr 2010 das Ziel formuliert, den Landkreis zur Referenzregion zu entwickeln. Wir können heute feststellen, dass der Rhein-Hunsrück-Kreis die Referenzregion für Klimaschutz und innovative Energiesysteme in Deutschland ist“ stellt Landrat Dr. Bröhr als Resümee auch auf die aktuelle Strom- und Klimabilanz fest.

„Als nächstes politisches Ziel sollten wir den Landkreis als den idealen Standort für innovative Start-Up´s der Energiewende international bewerben. Kommen Sie in den Landkreis, wo bereits heute 300% erneuerbare Energie vorhanden ist“ lautet der Aufruf von Landrat Dr. Bröhr.

Der aktuelle Energiesteckbrief, die Grobabschätzung der regionalen Wertschöpfung, die aktuelle Klimabilanz stehen zum Download unter dem Punkt "Sachstandsbericht zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes" bereit.

Weitere Informationen zu "Designetz" finden Sie mittels der eingerichteten Verlinkung unter "Passend zum Thema".

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